Der Beginn von Reiki

mikao_usui.jpg
Dr. Mikao Usui
chujiro_hayashi.jpg
Dr. Chujiro Hayashi
hawayo_takata.jpg
Hawayo Takata

Die Wiederentdeckung durch Dr. Mikao Usui, hat der Legende nach gegen Ende des letzten Jahrhunderts stattgefunden. Legende, weil bis heute keine wissenschaftlich gesicherte Biografie von Dr. Usui bekannt geworden ist. Die mündliche Überlieferung beruht auf Angaben von Hawayo Takata (siehe unten) und einigen Hinweisen der neueren Zeit.

Auch wenn es von Reiki-Meister zu Reiki-Meister teilweise erhebliche Unterschiede in den Details der Geschichte gibt, so sind doch die Übereinstimmungen größer als die Unterschiede. Bei der "ungekürzten Fassung" der Reiki-Geschichte kann man eine ganze Stunde zuhören - hier daher nur eine kurze Version.

Die Reiki-Geschichte

Usui ging zunächst in die Bettlerviertel von großen Städten, um die Menschen von ihren Leiden zu befreien und ihnen Gelegenheit zu geben, wieder Arbeit zu finden und ein sinnvolles Leben zu führen. Er ging in mehrere Städte, und als er nach einem Jahr wieder einige seiner Schützlinge traf, die aber immer noch bettelten und ihrem Leben keinen Sinn gegeben hatten, da merkte er, dass zur Heilung mehr gehört, als nur den Körper zu heilen. Auch die geistige Einstellung muss verändert werden.

Er fügte die Lebensregeln hinzu:

Gerade heute, ärgere dich nicht.

Gerade heute, sorge dich nicht.

Verdiene dein Brot ehrlich.

Ehre deine Lehrer, die Eltern und die Älteren.

Sei dankbar gegenüber allem, was lebt.

Nach Usui's Tod führten viel seiner Schüler, die er zum Meister eingeweiht hatte, sein Vermächtnis fort. Darunter auch Dr. Chujiro Hayashi, ein pensionierter Offizier der kaiserlichen Marine. Hayashi war Arzt und setzte Reiki systematisch zur Heilung ein. Er eröffnete eine Klinik in Tokyo und betreute dort Menschen über einen Zeitraum von sechs Monaten bis zu einem Jahr. Dabei machte er höchst erstaunliche Erfahrungen und erzielte viele Heilungen.

Reiki in Amerika

Zurück in Hawaii, eröffnete Takata in ihrem Haus eine eigene Reiki-Klinik. Bei einem Besuch von Hayashi wurde sie zur Reiki-Meisterin eingeweiht; bald gab sie eigene Kurse auf der Insel und später auch auf dem Festland.

Später hatte Hayashi Vorahnungen, dass Japan bald in einen Krieg mit Amerika eintreten würde. Er rief Takata zu sich und gab ihr Anweisungen, wie sie sich während des Krieges zu verhalten habe, um ohne Schaden davonzukommen. Er selbst starb bald darauf, um einen Konflikt zwischen seinen Vaterlandspflichten und seinem Reiki-Meister-Sein auf ehrenhafte Weise beizulegen. Er ernannte Takata zu seiner Nachfolgerin.

Nach dem zweiten Weltkrieg gab Takata vorwiegend Behandlungen, und dies ganztags. Wo Nachfrage war, unterrichtete sie Reiki-Kurse und verbreitete so Reiki auf dem ganzen amerikanischen Kontinent. Für lange Zeit gab es außer Takata wohl keinen anderen Reiki-Meister in der westlichen Welt. Nach dreißig Jahren Reiki-Praxis begann sie gegen Ende der siebziger Jahre andere Meister einzuweihen. Bei ihrem Tod im Jahre 1980 gab es 22 Reiki-Meister, die von ihr eingeweiht worden waren.

Die Nachfolge

Es war Takata's Wunsch, dass ihre Enkeltochter, Phyllis Lei Furumoto, ihre Nachfolgerin werden sollte. Obwohl schon früh in Reiki eingeweiht, zeigte diese zunächst wenig Interesse an Reiki und ging einer eigene Karriere nach. Erst, als sie ihre Großmutter auf einer Südamerikareise begleitete, entdeckte sie Reiki für sich und wurde von Takata zur Reiki-Meisterin ausgebildet.

Nach dem Tod von Takata wurde Phyllis Furumoto von den anderen Meistern als Nachfolgerin ihrer Großmutter anerkannt. Doch war dies auch die Zeit, in der sich die ersten eigenen Richtungen entwickelten. So führt Dr. Barbara Ray die "AIRA" (heute: TRTAI) an, die insbesondere in den ersten Jahren eine kritische Haltung den anderen Meistern gegenüber hatte.

Ein Jahr nach dem Tod von Takata rief Phyllis Furumoto die Meister zu einer Gedenkversammlung zu Ehren Takatas zusammen. Aus diesem Treffen entstand später die "Reiki Alliance", eine weltweite Vereinigung von Reiki-Meistern. Furumoto selber ist 1992 aus der Reiki Alliance ausgetreten, weil dies die Organisation in der Entwicklung unterstützen sollte, eine eigene Meinung, unabhängig von der Großmeisterin, zu finden. Dennoch ist sie häufig auf der jährlichen Konferenz der Reiki Alliance anwesend, und hält dort auch Vorträge über Reiki.

Im Jahr 1988 hat Frau Furumoto bekannt gegeben, dass Meister selber Reiki-Meister einweihen dürfen. Obwohl Takata allen Meistern gesagt hatte, dass sie einen Meister einweihen könnten, verzichtete zunächst die überwiegende Zahl zugunsten der Großmeisterin auf diese Möglichkeit.

Wie gesagt, dies ist eine gekürzte Form der Reiki-Geschichte, und einige eigentlich wichtige Details habe ich nur in einem Nebensatz angedeutet. In jedem der gängigen Reiki-Bücher gibt es eine ausführliche Version zu lesen.

reiki_symbol.gif

Das Reiki-Zeichen

Der Begriff Reiki setzt sich aus den beiden japanischen Schriftzeichen REI und KI zusammen. Gemeinsam bilden sie das bekannte Reiki-Symbol:

REI steht für den universellen, allumfassenden und unerschöpflichen Aspekt der Lebensenergie.

KI meint die Lebenskraft, die in jeweils individueller Ausprägung durch jedes Lebewesen fließt.

Die Reiki-Einweihungen

In jedem Reiki-Kurs gibt es eine oder mehrere "Einweihungen". Dies ist der für viele rational denkende Menschen am wenigsten nachvollziehbare Teil in Reiki, zumal die Teilnehmer gebeten werden, die Augen zu schließen. Die Einweihungen, von manchen Meistern auch "Einstimmungen" genannt, sind vermutlich der wichtigste Teil von Reiki, denn durch sie wird Reiki "eingeschaltet".

Rein äußerlich betrachtet, führt der Meister dabei an dem Reiki-Schüler ein Ritual aus, welches er von seinem Meister erhalten hat. Was innerlich passiert, ist schwer zu beschreiben. Jeder Meister hat dabei seine eigenen, tiefen Erfahrungen und entwickelt dabei sein eigenes, tieferes Verständnis für Reiki.

So wie Menschen verschieden sind, so haben auch die Schüler ganz verschiedene Eindrücke von den Einweihungen: Während die einen nichts besonderes spüren, sind andere tief berüht, weinen, oder machen andere tiefgreifende Erfahrungen während der Einweihungen.

Durch das Ritual wird der Schüler auf "wundersame" Weise mit Reiki verbunden. Manche Meister erklären es so, dass der Schüler wieder an seine in ihm liegende Reiki-Kraft erinnert wird. Andere wiederum führen aus, dass ein "Reiki-Kanal" geöffnet wird oder dass verschiedene Chakren aktiviert werden.

Wie die Erklärung auch heißen mag, letztendlich bleibt dieser Teil von Reiki "unverständlich" in dem Sinne, dass er durch den normal denkenden, linearen Verstand nicht erfasst werden kann.